Tag 5: Algganjalmme – Alggavagge – Niejdariehpvagge

Jetzt chill doch mal (17 km, 611 Hm)

Am nächsten Morgen wache ich auf, weil es im Zelt zu warm wird. Es wird doch nicht die Sonne scheinen? Blauer Himmel! Und täusche ich mich oder ist das Rauschen des Flusses nicht auch viel leiser?

Was für eine Veränderung. Die Berge schauen nicht mehr bedrohlich aus. Der Gletscherfluss führt deutlich weniger Wasser. Jetzt dürfte das Furten kein Problem mehr darstellen. Das Wetter soll für mind. 3 Tage halten. Das ist ein Zeichen! Wenn ich jetzt nicht weitergehe, bin ich selbst Schuld. Zumal der Rückweg dann auch noch kürzer ist. Gestern Abend stand der Entschluss fürs Umkehren schon fest und jetzt schmeiße ich ihn einfach in Sekunden über den Haufen. Jetzt oder nie, auf ins Alggavágge!

Ganz da hinten geht es links ins Niejdariehpvagge

Das Tal ist sehr einladend und angenehm zu gehen, praktisch nur schöne Wiesen und ich komme schnell vorwärts. Und da ich nun 5 Tage für den kürzeren Rückweg habe, schalte ich langsam in den Chill-Modus. Nach den letzten beiden Mördertagen, kann ich mir heute richtig Zeit lassen! Z.B. mit Selfies schießen…

Hinten kann man schon das Ende des Sarek ahnen. Wahnsinn wie weit ich in so kurzer Zeit gekommen bin. Beim Einstieg ins Niejdariehpvagge entdecke ich einen traumhaften Wasserfall. Ich bin hier wirklich komplett alleine. In den Alpen wäre das ein Touri-Hotspot…

Im Aufstieg zur Passhöhe treffe ich wieder ein Pärchen, sie kommen von Kvikkjokk! Ich frage sie, ob sie Tipps für den Rückweg haben. Sie reden von zwei üblen Furten und einer steilen Stelle mit Absturzgefahr.

Unterhalb der Passhöhe gibt es erst mal Kaffee:

Und dann entdecke ich ein ganzes Rudel Rentiere:

Die Passhöhe des Niejdariehpvagge ist schon erreicht und mit ca. 1100 m auch nicht sonderlich hoch. Ein wirklich einfaches Tal.

Beim Abstieg ins Sarvesvagge trottet ein Elch/Rentier(?) vor mir her.

Um 14:30 Uhr erreiche ich heute schon meinen Lagerplatz und was für einer. Diese Aussicht! Und direkt daneben gurgelt ein kleiner Bach. Für mich der schönste Lagerplatz der ganzen Tour auf der Südseite des Niejdariehpvagge.

Hier verbringe ich den ganzen Nachmittag, Wäsche waschen, Aufräumen und Faulenzen stehen auf dem Programm. Die Sonne ist so heiß, dass ich mir mit dem Schlafsack einen Sonnenschutz bastele.

Und die Herde Rentiere steht plötzlich vor meinem Zelt. Keine Ahnung, wer sich mehr erschrocken hat…

Vor dem Sarvesvagge morgen habe ich etwas Bammel. Da sind diverse Furten zu meistern. Daher stelle ich den Wecker auf 5 Uhr. Ich habe ja gelernt, dass die Flüsse früh am Morgen deutlich weniger Wasser führen, da will ich auf Nummer Sicher gehen. Vielleicht schlafe ich auch deshalb nicht so gut…

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